re:cap

Nach der Lektüre von verschiedenen Berichten der re:publica muss ich meine ursprünglichen Tenor noch einmal anpassen, ursprünglich wollte ich auch hauptsächlich über die Räume lästern. Anders als Thomas Knüwer in der sonst guten Beurteilung der re:publica vermutet, standen wir mehrmals in der Besuchertraube. Das war regelmäßig der Fall, wenn man in den knappen Sessionpausen vom Friedrichstadtpalast in die Kalkscheune wechseln musste.

Obwohl sich das Team sehr bemühte, sorgten immer wieder Äußerungen Einzelner „Ich komme von drin, da ist leer“ für Verwunderung und Frust bei den Wartenden. Dank des schlechten Wetters ließen sich diese Wartezeiten auch nur bedingt zu Kontaktpflege nutzen, alle wollten nur schnell ins Gebäude und damit ins Trockene.

Der zweite Kritikpunkt ist die Nabelschau der Twitteria. Vor der Twitterlesung wurde noch auf der Bühne gescherzt, dass nur von Autoren gelesen wird, die mit einem Jurymitglied im Bett waren. Dieser Eindruck zog sich durch die ganze Veranstaltung, es traten gefühlt immer die gleichen Nasen prominent in der Gruppe auf. Gleichzeitig waren interessante Vorträge im Quatsch Comedy Club „geparkt“, hier drei Perlen:

  • Tom Cordell: Utopia London – Ein fantastischer Film über die Architekturprojekte der Moderne in London präsentiert vom Direktor selbst.
  • Steffen Hoellein: Information, Gestalt und Prognosen zum Leben von morgen – wirklich inspirierender Vortrag zu Gestaltung und Wahrnehmung mit Bezug zu den bekannten und unbekannten Meistern der klassischen Moderne.
  • Tim Pritlove: Podcasts und Radio als Werkzeuge der Öffentlichkeitsarbeit – ok, der Vortrag war prominent platziert.

Johnny Häusler hat zum Glück schon angekündigt, dass die Raumproblematik für das nächste Jahr angegangen wird. Daneben würde ich mir noch wünschen, dass sich die Twitter/Blogprominenz bereit findet, jeweils ein oder zwei Vorträge als Themenpate anzumoderieren und die Diskussion zu leiten.
Sich im Vorfeld durch das ganze Programm zu wühlen ist so aufwändig dass man doch schnell bei den Bekannten hängen bleibt, wie Thomas Knüwer schon postuliert hat. Ich hatte freundlicherweise Unterstützung, die mit viel Geduld das gesamte Programm durchgesehen hat.

Ansonsten bleibt der Eindruck eines netten Klassentreffens, bei der Größe und Themenvielfalt allerdings nur um bestehenden Bekannten die Hand zu schütteln. Respekt vor der Orga eines solchen Events und vielen Dank an das Team und die vielen freiwilligen Helfer.

Meine Bilder sind auch auf flickr in der re:publica 11 Gruppe.

Antwort hinterlassen

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.