Retroadapter an der Canon EOS 400D

Ein Retroadapter ist wohl die günstigste Möglichkeit, an Makrofotos mit hohem Abbildungsmaßstab zu gelangen.
Die hochwertigsten Makros erzielt man sicher mit speziellen Makroobjektiven (ab 300€) und/oder Zwischenringen (ab 120€). Für den Einstieg eigenen sich entweder günstige Nahlinsen oder eben ein Retroadapter.
Zu den bekanntesten Selbstbauanleitungen gehört sicher die Seite vom Traumflieger.

 Man benötigt nur einen Bajonettanschluss (Kameraverschlussdeckel) und ein Filtergewinde, die dann verklebt werden. Oft wird ein Objeltivdeckel oder ein alter Filter empfohlen.
Ich verwende ein 58/49mm Step-Down-Ring, da hier ein komplettes Gewinde und ein große Auflagefläche vorhanden ist. Das Innere des Verschlussdeckels kann lässt sich mit einem Dremel oder einem Stemmeisen entfernen.

Wie das Ding verwendet wird ist selbsterklärend. Am Objektiv auf das Filtergewinde aufschrauben und danach wie ein Objektiv am Bajonett befestigen. Natürlich funktioniert der Autofokus jetzt nicht mehr, die Fokussierung erfolgt hauptsächlich über Verschieben von Kamera oder Objekt. Der Aufnahmeabstand ist äußerst gering, im Av-Modus rechnet die EOS die Belichtung selbst, ansonsten kann in Tv oder M die Belichtuingszeit auch selbst gewählt werden. Aufgrund der langen Belichtungszeiten empfielt sich auf jeden Fall die Verwendung eines Stativs und eines Fernauslösers. Kommt es trotzdem zu Bewegungsunschärfen, sollte man die Spiegelvorauslösung verwenden.

Für eine größere Tiefenschärfe muss man etwas tricksen. Die Blende des Kitobjektivs wird normal von der Kamera gesteuert und kann von Hand nicht verstellt werden. Um bei kleiner Blende zu fotografieren setzt man das Objektiv erst normal an die Kamera an und stellt dann im AV oder M die gewünscht Blende ein. Dann schließt man mit der Abblendtaste die Blende und nimmt das Objektiv ab, solange die Blende geschlossen ist.

Den größen Abbildungsmaßstab (ca. 4:1) erzielt man bei der kürzesten Brennweite. (1.Gänseblümchen). Aber auch schon die 50mm bieten eine passable Vergrößerung (2.Gänseblümchen), das letzte Bild ist ein Vergleich mit einem 300mm Tamron bei 0.95m Abstand (1:2). Alle Bilder sind verkleinerte Originalbilder, keine Crops.

Hier eine Makro eines RAM-Moduls etwas älterer Bauart, mit 30Pins und insgesamt 1MB Speicher. Rechts ein 100%Crop aus dem Bild, also Originalauflösung.

2 thoughts on “Retroadapter an der Canon EOS 400D

  1. Pingback: Anonymous
  2. Du hast die Nachteile ja schon beschrieben – den äusserst geringen Aufnahmeabstand und die kaum vorhandene Tiefenschärfe.
    Eine interessante und (mittlerweile) preisgünstige Alternative ist ein Novoflex-Auto-Balgen aus der “Bucht” (~150,-) und dazu ein Vergrößerungsobjektiv. Ein Meopta Anaret ist für ein paar Euro zu haben und die Abbildungsleistung über eden Zweifel erhaben. Zudem hast Du beim Balgen den Vorteil flexibel auf die Situation zu reagieren.
    Imho die bessere Lösung.

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