Die »klassischen« Netzwerke wie Facebook oder Twitter schotten sich gerade immer mehr ab. Der kalte Krieg zwischen Instagram und Twitter markiert dabei den vorläufigen Höhepunkt.
Bei Fitness-Apps stellt sich der Markt gerade etwas offener dar, neben einigen Silos buhlen 6 APIs um die Nutzer, Nike ist in dieser Liste noch nicht dabei.
In der Web2.0-Welle hatten neue Dienste eine geringe Einstiegshürde, niedrige Grenzkosten und konnten von steigendem Grenznutzen profitieren.
Bei Tracking-Diensten sind die Initialen Kosten wesentlich höher, schließlich müssen die Tracker entwickelt und gekauft werden. Die Grenzkosten der klassischen Produktion sind plötzlich relevant, die zugehörigen Online-Dienste skalieren mittlerweile noch besser.
Etwas schwieriger ist der Grenznutzen zu beurteilen. Der Social Graph ist über die bestehenden Netzwerke weitgehend abgedeckt, selbst Special Interest Gruppen für jede erdenkliche Sportart existieren bereits. Zusätzlich einfachen Vergleichen der Peers gibt es immer wieder
Nebenprodukte, etwa öffentliche Routenvorschläge bei Runkeeper. Hier können Anbieter einen echten Nutzen über Netzeffekte erzielen und bei Sportarten auch Kompetenz beweisen.
Der zweite Netzwerkeffekt betrifft die Kombination verschiedener Geräte und Services. Withings verknüpft die Daten der eigenen Geräten mit denen anderen Dienste zu einer Gesamtübersicht.
Nur wenige Anbieter können für alle Bereiche Tracker anbieten, somit bleiben nur zwei Alternativen; eine offene API oder strategische Partner. Nike überraschte mit der Entscheidung zur offenen API, fitbit entschloss sich mit der Aria den Sync mit Withings zu verstecken.
Dies offenbart die Gefahren, die API eines Geräteherstellers mit wachsendem Portfolio zu nutzen. Sollte das häufiger passieren, werden Nutzer richtig fluchen. Die vernetzten Geräte sind schließlich wesentlich teurer als die konventionellen Pendants.
Für Gerätehersteller wird somit auf absehbare Zeit der offene Weg der attraktivere sein. Wenn die Geräte ihre Daten nach draußen funken können, ist dies ein zusätzlicher Kaufanreiz. Haben sich in 3-4 Jahren Standards etabliert, werden wir auch hier die Abschottung erleben. Aktuell fehlen noch die großen Player der Diät- und Workout-Pläne, nach deren Auftreten wird die Trendwende absehbar sein. Bei den ersten Anbieter aus diesem Bereich ist noch viel blindes Vertrauen in Workouts notwendig.
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